Das Widen the Circle Sommerforum

11. & 12. Juni 2022

Widen the Circle Jahresthema 2022: 

Die Bedeutung von Orten in der Erinnerungsarbeit

Das Forum widmet sich dem Thema:

Lokale Perspektiven in der Erinnerungsarbeit

Dabei wird ein Hauptfokus auf dem Austausch von Erfahrungen und Einblicken aus den USA und Deutschland liegen. Inwiefern unterscheidet sich die Erinnerungsarbeit in Deutschland und den USA? Wer gestaltet sie? Gibt es ähnliche Herausforderungen? Diesen und mehr Fragen können wir am Samstagabend und Sonntagvormittag nachgehen. So werden Sie in der Auftaktveranstaltung von Derek Black hören, der in einer der bekanntesten Familien der rechtsradikalen Szene in den USA aufgewachsen ist und unter anderem berichten kann, welches Verständnis von Geschichte in dieser Szene vorherrscht. Außerdem werden am Sonntagvormittag Workshops Erinnerungsarbeit in den USA stattfinden. Dabei wird sowohl der Umgang mit der eigenen schwierigen Vergangenheit thematisiert, als auch von Projekten aus dem Bereich der Holocaust-Education berichtet werden. Sie finden Kurzbiografien der Referent*innen weiter unten auf der Seite.

Wir freuen uns sehr mit unserem Visiting Program eine Delegation von hochspannenden Expert*innen aus dem Bereich der Erinnerungs- und Antidiskriminierungsarbeit zu Gast zu haben und von ihrer Arbeit zu hören, vor allem aber auch darauf ihnen die Gelegenheit zu geben, durch den Austausch mit den Menschen im Widen the Circle Netzwerk mehr über die Erinnerungsarbeit in Deutschland zu lernen.

Aus Rücksicht auf Schabbat und Respekt vor denjenigen, die ihn halten, beginnt unser offizielles Programm erst am späten Samstagnachmittag. Denjenigen, die früher nach Berlin kommen möchten, bieten wir die Gelegenheit in informellem Rahmen Projekte und zur jüdischen Geschichte in Berlin kennenzulernen. Unter anderem wird uns eine jüdische Jugendbewegung über ihr Projekt berichten ihre eigene Geschichte zu recherchieren.

Unser erstes Forum im Präsenz-Format seit Beginn der Pandemie wird uns viel Raum geben spannende Einblicke in die Arbeit inspirierender, engagierter Menschen zu bekommen und Neues zu lernen. Und auch der informelle Austausch wird sicherlich nicht zu kurz kommen.

Deshalb: Seien Sie dabei, bei unserem ersten Sommerforum in Berlin. Wir freuen uns auf Sie!


Vorläufiges Programm:

Hinweise

  • Der offizielle Start der Veranstaltung wird aus Rücksicht auf Schabbat am Samstag Spätnachmittag um 17 Uhr sein. Wir möchten jedoch denjenigen, die früher anreisen auch am Freitag und Samstag tagsüber die Möglichkeit geben an informellen Aktivitäten teilzunehmen, die spannenden Perspektiven auf die jüdische Geschichte Berlins aufzeigen.

  • Die Verpflegung ab Samstag Mittag ist inklusive.

  • Dieses Programm ist vorläufig. D.h. es kann noch zu Änderungen bei einzelnen Programmpunkten kommen.

Ablauf

Freitag, 10.06.2022

  • Ab 19 Uhr: Informeller Stammtisch (Voraussichtlicher Treffpunkt: AMANO Hotel)

Samstag, 11.06.

  • 09.30-12.30 Uhr: Auf den spuren jüdischer Geschichte in Berlin - Stadtrundgang mit Obermayer Preisträger Klaus-Dieter Ehmke

  • Picknick

  • 14.00-16.30 Uhr: Treffen mit der jüdischen Jugendbewegung “Hashomer Hatzair” und Gespräch zu ihrem Geschichtsprojekt

Offizieller Beginn des Sommerforum (17.00)

  • 17.00 - 19.00 Uhr: Podiumsgespräch mit Derek Black, Moderation: Mark Skvirsky, Beitrag von Stephan Conrad (Treibhaus e.V.)

  • Ab 19.30 Uhr: Abendessen und Ausklang

Sonntag, 12.06.2022

  • 09.00 - 13.00 Uhr: Workshops mit dem Fokus auf US/DE Austausch.

Mit:

Dr. Karlos Hill (Experte für die Geschichte von Lynching und rassistischer Gewalt)

Dr. Steven Becton (Facing History and Ourselves, Fokus auf Bildungsgerechtigkeit)

Carlin Wragg (Dokumentarfilmerin und Ausstellungsdesignerin)

  • 13.00 - 14.00 Uhr: Mittagessen

  • 14.00 - 16.00 Uhr Workshops im WtC Netzwerk

  • Ab 16.00 Uhr: Abschluss und Ausklang

Veranstaltungsort

Die Workshops und Vorträge des Forums finden in Berlin MItte, im AMANO Rooftop Conference statt (Rosenthaler Straße 63-64, 10119 Berlin-Mitte | U-Bahn: Rosenthaler Platz). Die Treffpunkte für Samstag Vor- und Nachmittag werden noch bekannt gegeben.

Reisevorbereitungen

Hotel- und Reisearrangements werden in der Regel von den Teilnehmer*innen des Forums übernommen. Wenn Sie während der Reisevorbereitung spezielle Bedürfnisse oder Fragen haben, wenden Sie sich gerne an lilli@obermayer.us.

Unterkunft

Der Veranstaltungsraum gehört zum AMANO Hotel. Wer einen kurzen Weg haben möchte, kann dort ein Zimmer buchen. Danach sind nur noch Buchungen zu den tagesaktuellen Konditionen möglich.

Wir sind uns bewusst, dass einige von Ihnen möglicherweise nach anderen (preisgünstigeren) Optionen in der Nähe suchen. Um Ihnen die Suche zu erleichtern, haben wir einige zusätzliche Hotels in der Nähe recherchiert.

Nahegelegene Hotels und Hostels

Motel One (EZ ab ca. 90€/DZ ab ca. 110€ pro Nacht)

MEININGER Hotel Berlin Alexanderplatz (EZ ab ca. 65€/DZ ab ca. 85€ pro Nacht)

Circus Hostel (EZ ab ca. 65€/DZ ab ca. 70€ pro Nacht)

Heart of Gold Hostel (EZ ab ca. 65€/DZ ab ca. 85€ pro Nacht)

St Christopher's Inn Alexanderplatz (EZ ab ca. 100€/DZ ab ca. 140€ pro Nacht. ACHTUNG: Mindestübernachtung = 3 Nächte)

Finanzielle Unterstützung

Wir verstehen, dass für einige Teilnehmer*innen die Fahrt nach Berlin eine hohe finanzielle Belastung darstellen kann. Wenn Sie finanzielle Unterstützung benötigen, um am Forum teilzunehmen, wenden Sie sich an Lilli Stötzler unter lilli@obermayer.us.

Die Referent*innen

Dr. Steven L. Becton

Dr. Steven L. Becton ist Leiter für Chancengleichheit und Inklusion bei Facing History and Ourselves und hat eine Vision für die Rolle der Organisation als nationaler Marktführer in der professionellen Entwicklung von Bildungsgerechtigkeit. Steven L. Becton ist ein gefragter Redner, der dafür bekannt ist, dass er persönliche Erzählungen mit anspruchsvollen Inhalten verbindet, um transformative Lernerfahrungen zu schaffen. Er schreibt Blogs, leitet Workshops, ist für Unternehmen tätig und fördert Gespräche in der Gemeinschaft, um mutige und differenzierte Gespräche über Race und Bildung zu führen, die frei von Vereinfachung, Schubladendenken und Indoktrination sind. Er leitet ein Team von Facing History-Mitarbeiter*innen, die in Schulen arbeiten, um eine ganzheitliche Schulkultur zu schaffen, die transformative Bildungserfahrungen für Kinder unterstützt, denen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit eine hochwertige Bildung verwehrt wurde. Stevens Forschung konzentriert sich auf das Konstrukt von Race und seine Auswirkungen auf die Bildungsungerechtigkeit.

Derek Black

R. Derek Black wuchs in einer der führenden Familien der amerikanischen weißen nationalistischen Bewegung auf. Sein Vater gründete die erste Online-Community für white power, Stormfront. Von klein auf nahm Derek Black an nationalen Medieninterviews teil, hielt Vorträge im ganzen Land, gründete in den frühen 2000er Jahren das Internet-Radionetzwerk von Stormfront, leitete eine tägliche Radiosendung zur Unterstützung der rassistischen Ideologie seiner Familie und wurde im Alter von 19 Jahren in ein öffentliches Amt gewählt. Nach seinem Studium an einem kleinen Liberal Arts College wurde er von der Campus-Gemeinschaft verurteilt und beschäftigte sich über mehrere Jahre hinweg mit antirassistischen Ideen. Im Jahr 2013 verurteilte er schließlich die Ideologie seiner Familie und spricht sich seit 2016 gegen die Realität des politischen Aktivismus der weißen Rassisten aus. Derzeit ist er Doktorand für Geschichte an der University of Chicago und erforscht die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Ursprünge des Konzepts von Rasse und der rassistischen Hierarchien und Ideologien. Er ist das Thema des 2018 erschienenen Buches von Eli Saslow, “Rising Out of Hatred: The Awakening of a Former White Nationalist”.

Dr. Karlos K. Hill

Dr. Karlos K. Hill ist Regents' Professor und Vorsitzender des Clara Luper Department für African and African American Studies an der University of Oklahoma. Er ist ein engagierter Wissenschaftler und Historiker, der sich mit der Geschichte von Lynchjustiz, rassistischer Gewalt und deren Vermächtnis in der Geschichte der Schwarzen beschäftigt. Er ist der Autor von drei renommierten Büchern: “Beyond The Rope: The Impact of Lynching on Black Culture and Memory”, “The Murder of Emmett Till: A Graphic History” und “The 1921 Tulsa Race Massacre: A Photographic History”. Er hat intensiv mit der Tulsa Race Massacre Centennial Commission zusammengearbeitet, um die Bemühungen der Kommission zu unterstützen, Lehrer*innen dabei zu helfen, das Massaker in einer historisch korrekten Weise zu unterrichten, die kulturell verantwortungsvoll und ansprechend ist. Zu diesem Zweck war er an der Gründung des Tulsa Race Massacre Oklahoma Teachers Summer Institute beteiligt, um Tausenden von Schüler*innen der Mittel- und Oberstufe die Geschichte des Massakers von 1921 zu vermitteln. Darüber hinaus ist er Mitglied des Clara Luper Legacy Committee und des Board of Scholars for Facing History and Ourselves und engagiert sich aktiv in anderen Gemeinschaftsinitiativen, die sich für Rassengerechtigkeit einsetzen.

Marc Skvirsky

Marc Skvirsky ist kürzlich als Vizepräsident und Chief Program Officer von Facing History and Ourselves in den Ruhestand getreten. Im Laufe von fast vier Jahrzehnten hat er dazu beigetragen, Facing History and Ourselves von einer kleinen gemeinnützigen Bildungseinrichtung mit einer Handvoll Mitarbeiter*innen zu einer internationalen Organisation mit 10 Büros und Partnerschaften rund um den Globus zu entwickeln. Während seiner langen Amtszeit als CPO leitete er alle Aspekte der Programmumsetzung von Facing History in Schulen, Bezirken und Bildungsnetzwerken, sowohl in den USA als auch international. Marc entwickelte Partnerschaften für Inhalte und Öffentlichkeitsarbeit mit Filmschaffenden, Autor*innen, Bildungsleiter*innen und Akademiker*innen. Er konzipierte internationale Studienreisen zum Thema Facing History für Interessengruppen, unter anderem nach Südafrika, Osteuropa, Nordirland und in den amerikanischen Süden. Er spricht auf Konferenzen und in Think Tanks zu Themen, die von Schulreformen und politischer Bildung bis hin zum Management gemeinnütziger Organisationen reichen. Marc ist derzeit Berater mehrerer gemeinnütziger Organisationen und Stiftungen und gehört dem Vorstand der in Boston ansässigen gemeinnützigen Organisation Grub Street an. Marc ist außerdem Mitglied des Lehrkörpers des Institute for Nonprofit Practice.

Carlin Wragg

Carlin Wragg ist eine Dokumentarfilmerin und führende Gestalterin von Installationen, die digitale Medien und den physischen Raum nutzen, um Lehren aus der Geschichte zu vermitteln. Ihre Arbeit formt das öffentliche Gedächtnis um und fördert eine globale Kultur der Menschenrechte. Als Mediendirektorin bei RAA, einer interdisziplinären Kreativagentur, die sich der Planung und Gestaltung von Museen und narrativen Umgebungen widmet, hat Carlin Wragg die Entwicklung digitaler Medien für über 70 globale Aufträge geleitet. Zu den bemerkenswerten Projekten gehören die Neugestaltung des Royal Alberta Museum in Alberta, Kanada, die Entwicklung des National Veterans Memorial and Museum in Columbus, Ohio, und die Erweiterung des Holocaust Museum Houston in Houston, Texas. Derzeit produziert Carlin eine Reihe von Medien für das Lost Shtetl Museum in Seduva, Litauen, die ein fesselndes Zeugnis über die Geschichte und Kultur der verlorenen jüdischen Schtetlakh ablegen werden.

Treibhaus e.V. (Stephan Conrad)

Klaus-Dieter Ehmke

Hashomer Hatzair