Widen the Circle Winterforum 2024
(18. - 21. Januar 2024)
Widen the Circle Jahresthema 2024: Generationen
In diesem Jahr rücken wir das Thema “Generationen” in den Mittelpunkt unseres Austausch. Unter einer Generation versteht man zunächst ganz einfach Menschen, die in einem ähnlichen Alter sind und die somit durch die gleichen historischen Ereignisse geprägt sind. Wir wollen uns fragen, wie verstehen einzelne Generationen ihre gemeinsame Geschichte und wie betreiben jüngere und ältere Generationen Erinnerungsarbeit? Was können die verschiedenen Generationen voneinander lernen?
Winterforum 2024
Das Winterforum 2024 bietet die Gelegenheit, sich über diese Fragen auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Fragen aufzuwerfen.
Zum Auftakt würdigen wir ein Jubiläum. Der FC Ente Bagdad feiert 50-jähriges Bestehen. Stefan Schirmer (Preisträger des Obermayer Award 2023) erzählt uns die Geschichte des Vereins und führt uns so in das Thema “Generationen” ein.
Am Samstag freuen wir uns, mit Kantorin Esther Hirsch den Schabbat in einer Hawdala-Zeremonie zu verabschieden. Im Anschluss sprechen die Philosophin Larissa Smurago und die Filmemacherin Michaela Kobsa-Mark über ihre jüdische Identität sowie deren generationalen Wandel.
Wir freuen uns besonders für den Sonntag Nachmittag zwei tolle Kooperationspartner gefunden zu haben. Im Rahmen des Workshops von Zweitzeugen e.V. können die Teilnehmer*innen lernen und diskutieren, wie transnationaler Wissenstransfer bei der Holocaust-Education aussieht. In Dr. Juliane Wetzel’s Workshop (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitimus e.V.) beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit antisemitischer Bildsprache gestern und heute und reflektieren, wie man auf antisemitische Bilder reagieren kann.
Programm
18. Januar (Donnerstag)
18.00 - 19.00 Uhr: Vorstellen und Kennenlernen der Obermayer-Award Preisträger*innen 2024
Zusammen lernen wir die Gewinner*innen von 2024 kennen und begrüßen sie als neuen Teil unseres Netzwerkes.19.00- 20.00 Uhr: Einführungsvortrag zum Generationen & Erinnerungsarbeit von Stefan Schirmer
In das Thema “Generationen” wird Stefan Schirmer (Preisträger 2023) einführen, der mit seinem Verein FC Ente Bagdad dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum feiert.
19. Januar (Freitag) - Kein Programm: Schabbat Schalom!
20. Januar (Samstag)
17.00 - 17.45 Uhr: Informeller Austausch der Teilnehmer des Winterforums
In Kleingruppen können sich die Teilnehmer*innen über ihre eigenen Erfahrungen über Generationen in der Erinnerungsarbeit austauschen.18.00 - 18.30 Uhr: Hawdala mit Rabbi Esther Hirsch
Zusammen mit Rabbi Esther Hirsch verabschieden wir den Schabbat und begrüßen die neue Woche.18.30 - 20.00 Uhr: Podiumsdiskussion mit Larissa Smurago und Michaela Kobra-Mark
Die Philosphin und Filmemacherin diskutieren zusammen, was ihr Jüdisch-Sein für sie bedeutet und sich diese Identität von der ihrer Eltern unterscheidet.
21. Januar (Sonntag)
16.00 - 17.30 Uhr: Workshop mit Zweitzeugen e.V in Kooperation mit dem Museum of Jewish Heritage New York City (in englischer und deutscher Sprache)
In diesem Workshop von Zweitzeugen e.V. werden die besondere Rolle von Zeitzeugnissen in den Mittelpunkt gestellt und ihre Bedeutung in der Holocaust Education heute diskutiert. Die Teilnehmenden erhalten eine Vorstellung davon, wie Holocaust Education mit dem ZWEITZEUGEN-Ansatz gestaltet werden kann, warum diese im Heute wichtig ist und welche Methoden für ihre eigene Arbeit passend und ergänzend sein könnten. Gleichzeitig können sie ihre eigenen Erfahrungen und Best-Practices teilen und diskutieren, so dass ein transnationaler Wissenstransfer ermöglicht wird.16.00 - 17.30 Uhr: Workshop mit Dr. Juliane Wetzel (Kreuzberger Initative gegen Antisemitismus)
In dem Workshop beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit der Geschichte von antisemitischer Bildsprache. Außerdem bietet der Workshop eine Reflexion von Methoden an, wie auf derartige Phänomene reagiert werden kann.17.45 - 18.30 Uhr: Abschlussdiskussion
Die Workshopgruppen stellen ihre Ergebnisse und Erfahrungen aus den Workshops zusammen. In einem gemeinsamen Abschlussplenum sprechen wir über unsere Erkenntnisse aus dem Winterforum.
Referent*innen
Dr. Juliane Wetzel
Juliane Wetzel ist seit 1996 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin. Zudem ist sie Geschäftsführende Redakteurin des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung, Mitglied der deutschen Delegation der Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance and Research und hat zu den Themen Juden unter nationalsozialistischer Verfolgung (Deutschland, Frankreich, Italien), jüdische Nachkriegsgeschichte, Rechtsextremismus und zu aktuellen Formen des Antisemitismus publiziert.
Larissa Smurago
Larissa Smurago (1993, in Sankt Petersburg) ist Philosophin und Autorin. Mit interdisziplinären Methoden widmet sie sich Fragen von Gedächtnis, Erfahrung und Eschatologie. Sie hat Germanistik, Soziologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main und London studiert und promoviert derzeit zum Phänomen des Vergessens aus philosophischer Perspektive. Daneben ist sie als freie Lektorin tätig, arbeitet an ihrem ersten Buch zu Walter Benjamin und schreibt für die Jüdische Allgemeine und die Taz. Sie lebt in Berlin.
Michaela Kobsa-Mark
Michaela Kobsa-Mark ist eine amerikanisch-deutsch-österreichische Dokumentarfilmerin, die in Berlin lebt. Ihre Arbeit konzentriert sich auf diasporische Identitäten in Deutschland und verfolgt einen partizipativen, humorvollen und intimen Ansatz. Ihre Arbeit ist beeinflusst von ethnografischer Praxis, neuen Technologien, ihrem "Run 'n Gun"-Ansatz und ihrer Suche nach Themen, die zu kompliziert sind, um vollständig verstanden zu werden. Sie studiert dokumentarische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Stefan Schirmer
Stefan Schirmer hat als impulsgebende Kraft hinter dem FC Ente Bagdad entscheidend dazu beigetragen, dass der Fußballverein ein Leuchtturm der Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung geworden ist und den Menschen ein Bewusstsein und Verständnis für jüdische Geschichte und Kultur vermittelt. Der Verein organisiert zahlreiche gut besuchte Gedenkveranstaltungen, insbesondere im Rahmen der Mainzer Erinnerungswochen, und unterstützt „neue Deutsche“ aus Kriegsregionen wie Syrien, Afghanistan und der Ukraine, die in Mainz Zuflucht gefunden haben. Nach einem antisemitischen Angriff trug die gesamte Mannschaft als Zeichen der Solidarität mit dem Opfer bei einem Spiel Kippa.