Obermayer Awards 2025 Leitlinien für das Nominierungsverfahren
Überblick
Dieses Dokument wird Sie durch das gesamte Nominierungsverfahren führen und einige häufig gestellte Fragen beantworten. Siehe: Nominierungsformular und Muster für das Nominierungsformular für die Obermayer Awards 2025 (.pdf)
Vielen Dank für Ihr Interesse an den Obermayer Awards. Seit dem Jahr 2000 würdigen die Obermayer Awards alljährlich Einzelpersonen und Organisationen, die mit kreativem und uneigennützigem Engagement geholfen haben, die jüdische Geschichte und das jüdische Vermächtnis in ihren Gemeinden in Deutschland zu bewahren. Vielerorts hat diese Arbeit entscheidend dazu beigetragen, gegen Hass, Vorurteile und Antisemitismus Stellung zu beziehen und die generationenübergreifende und interkulturelle Heilung zu fördern.
Die Obermayer Awards wurden von Dr. Arthur S. Obermayer und seiner Frau Dr. Judith H. Obermayer ins Leben gerufen. Arthur Obermayer (1931–2016) war ein erfolgreicher und vielfältig engagierter amerikanischer Unternehmer und Wissenschaftler, dessen Großeltern väterlicher- wie mütterlicherseits aus Süddeutschland stammten.
Die Preise werden jedes Jahr im Januar in Kooperation mit dem Abgeordnetenhaus von Berlin verliehen und sind eine zentrale Veranstaltung des Parlaments im Rahmen der Feierlichkeiten rund um den Internationalen Holocaust-Gedenktag. Die Obermayer Awards 2025 werden Ende Januar 2025 verliehen, Nominierungen können bis zum 1. Juli 2024 eingereicht werden.
Im Jahr 2025 werden die Obermayer Awards zum 25. Mal verliehen. Für uns ist dies ein wichtiger Meilenstein und ein Leuchtturm der Hoffnung und Solidarität in einer ansonsten oft von Unsicherheit geprägten Zeit. Wir freuen uns sehr darauf, eine weitere Gruppe von Preisträger*innen auszuzeichnen und ihre Arbeit zu würdigen.
Der Awards-Prozess und die Preisverleihung selbst werden durch Widen the Circle verwaltet, eine gemeinnützige Organisation, die von der Obermayer-Stiftung unterstützt wird. Co-Sponsor ist das Leo Baeck Institut (New York).
Termine und Fristen
15. April 2024: Beginn der Nominierungsphase.
1. Juli 2024: Ende der Nominierungsphase, letzter Tag für die Einreichung.
Juli bis September 2024: Widen the Circle sichtet die Nominierungen und bereitet sie für die Jury auf. Die Jury entscheidet bis Ende September über die Preisträger*innen.
Bis Mitte Oktober 2024: Benachrichtigung der Preisträger*innen.
Oktober 2024 bis Januar 2025: Es werden Kurzfilme und schriftliche Porträts zu den Preisträger*innen erstellt. Widen the Circle koordiniert die Abläufe bis zur Preisverleihung mit den Preisträger*innen und Nominierenden.
Januar 2025: Die offizielle Verkündung der Preisträger*innen erfolgt Anfang Januar.
Ende Januar 2025: Die Obermayer Awards werden im Rahmen einer Feierstunde in Berlin an die Preisträger*innen überreicht. Die Veranstaltung wird im Internet über die Websites von Widen the Circle und dem Abgeordnetenhaus von Berlin gestreamt.
Wer kann nominiert werden?
Die Obermayer Awards sind offen für deutsche Bürger*innen und Organisationen, die sich üblicherweise in zwei Kategorien einordnen lassen:
Die Kategorie Geschichte und Erinnerungsarbeit würdigt Menschen und Organisationen, die in herausragender Weise und in der Regel über viele Jahre zur Bewahrung und Wiederbelebung jüdischer Geschichte und Kultur beigetragen haben.
Die Kategorie Geschichte und Bekämpfung von Vorurteilen ehrt Einzelpersonen und Organisationen, die ausgehend von den Lehren aus der Geschichte und anknüpfend an Erinnerungsarbeit wirksame Wege gefunden haben, Vorurteilen und Intoleranz in der heutigen Zeit entgegenzuwirken und die Verständigung zwischen unterschiedlichen Gruppen zu fördern.
Die Preisträger*innen stehen beispielhaft dafür, dass aus dem Bekenntnis zur dunklen Vergangenheit eines Landes die Motivation entstehen kann, sich für eine bessere Gegenwart und Zukunft einzusetzen.
Sofern Personen/Organisationen nominiert werden, die sich im Rahmen bezahlter Tätigkeiten engagieren, muss das Engagement weit über das hinausgehen, was üblicherweise von Menschen in der entsprechenden Position erwartbar wäre, oder Einfluss und Wirkung müssen angesichts ihrer Position und der verfügbaren Ressourcen außergewöhnlich sein. Bei Organisationen wird eine ausgeprägte ehrenamtliche Komponente besonders gewürdigt.
Ausfüllen des Nominierungsformulars
Das Online-Nominierungsformular für die Obermayer Awards 2025 finden Sie auf der Website von Widen the Circle.
Das Verfahren umfasst fünf Schritte:
Schritt 1: Registrierung und Kontaktangabe
Schritt 2: Kurzfragen zur Nominierung
Schritt 3: Hauptbegründung zur Nominierung (bis zu 2.000 Wörter)
Schritt 4: Empfehlungsschreiben (jew. 100-300 Wörter)
Schritt 5: Ergänzende Materialien
1. Registrierung und Kontaktangaben
Diese Angaben helfen uns, die Nominierungen klar zu organisieren und zu verfolgen und Sie bei Fragen zu unterstützen. (Hinweis: Diese Kontaktangaben werden ausschließlich für die Zwecke der Nominierung für die Awards genutzt und nicht an andere Organisationen weitergegeben.)
In diesem Abschnitt bitten wir Sie auch um Angabe der Kategorie, die am besten auf die nominierte Person/Organisation zutrifft: „Geschichte und Erinnerungsarbeit“ oder „Geschichte und Bekämpfung von Vorurteilen“. (Hinweise zur sinnvollen Einordnung siehe unten.) Diese Auswahl ist nicht verbindlich, hilft der Jury aber bei der Einordnung, und wir können nachhalten, mit welcher Art von Nominierungen zu rechnen ist.
2. Kurzfragen zur Nominierung und zur nominierten Person/Organisation
In diesem Abschnitt bitten wir um kurze Beantwortung einiger Fragen. Ziel ist es, der Jury einige wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie bei ihren Überlegungen zur Preisvergabe heranziehen wird, zum Beispiel Angaben zum Zeitrahmen von Projekten, zur beruflichen Tätigkeit und zum Anteil ehrenamtlicher bzw. bezahlter Aktivitäten. Bei Organisationen sind für die Jury Angaben zur Anzahl beteiligter Personen, zur Finanzierung und zum Gesamtumfang des Engagements hilfreich. All dies ermöglicht es der Jury, sich ein klares, ganzheitliches Bild von der Arbeit der Person oder Organisation zu machen.
3. Hauptbegründung zur Nominierung (max. 2.000 Wörter)
Bitte beschreiben Sie in höchstens 2.000 Wörtern die nominierte Person/Organisation, ihren Hintergrund und relevante Aktivitäten. Fassen Sie zusammen, was Sie über den persönlichen Lebensweg des/der Nominierten bzw. die Geschichte der Organisation, den kreativen Prozess und die Projekte wissen, und beschreiben Sie besondere Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Zum Beispiel:
Was hat den Anstoß für das Engagement gegeben?
Welche Ziele verfolgt der/die Nominierte, und welche positiven Wirkungen/Ergebnisse wurden erzielt?
Mit welchen Aktivitäten wurden diese Ergebnisse erzielt?
Wie hat sich die Arbeit im Laufe der Zeit weiterentwickelt?
Wenn Sie eine andere Person/Organisation nominieren (sich also nicht für sich selbst bzw. Ihre Organisation bewerben): Was hat Sie zur Nominierung motiviert? Bitte beschreiben Sie, in welcher Weise die Arbeit des/der Nominierten Ihr persönliches Leben beeinflusst hat. Nennen Sie ggf. auch herausragende Beispiele für den Einfluss der Arbeit auf andere Menschen, im Umfeld des/der Nominierten bzw. darüber hinaus. (Hinweis: Die Wirkung der Arbeit ist ein wichtiges Element bei der Beurteilung durch die Jury.)
4. Empfehlungsschreiben (jew. 100-300 Wörter)
Empfehlungsschreiben sind wichtig für die Jury. Sie können bis zu 15 Schreiben einreichen, die die Jury bei der Beurteilung der Nominierten berücksichtigen wird. Wir bitten Sie außerdem um Übersendung einer einfachen Übersicht/Liste der Schreiben, in der diese in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Nominierung aufgeführt sind. Wir begrenzen die Anzahl der möglichen Empfehlungsschreiben und bitten Sie um eine Priorisierung, damit die Jury die eingereichten Inhalte bestmöglich würdigen kann.
Empfehlungsschreiben sollten darstellen, welche Wirkung das Engagement der nominierten Person/Organisation auf das Leben Einzelner bzw. im größeren Kontext/Umfeld entfaltet hat. Es gibt drei Kategorien von Empfehlungsschreiben: Empfehlungsschreiben zur Wirkung, zur Person und von Experten. Wenn Sie sich selbst bewerben, reichen Sie bitte außerdem ein kurzes persönliches Motivationsschreiben mit ein.
Der Umfang eines Empfehlungsschreibens sollte zwischen 100 und 300 Wörtern liegen.
Bitte achten Sie darauf, dass jedes Empfehlungsschreiben folgende Angaben enthält: Name, Titel und Organisation (sofern zutreffend), Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und ggf. die Beziehung des/der Schreibenden zur nominierten Person/Organisation.
Bitte schauen Sie sich auch die Beispielliste und -schreiben an.
Erläuterung zu den unterschiedlichen Arten von Empfehlungsschreiben
Die Jury berücksichtigt drei verschiedene Arten von Empfehlungsschreiben. Es wird daher empfohlen, zu jeder Kategorie mindestens ein Schreiben einzureichen.
Empfehlungsschreiben zur Wirkung
Empfehlungsschreiben zur Wirkung können Personen einreichen, deren Leben durch die Arbeit der Nominierten positiv beeinflusst wurde, bzw. die Aussagen zur Reichweite der Arbeit und zu ihrer Wirkung auf andere machen können. Solche Referenzen sind wichtig für die Jury. Besonders hilfreich können hier Schreiben von Überlebenden und/oder deren Angehörigen sein. Auch Schreiben, die aufzeigen, in welcher Weise die Arbeit des/der Nominierten die Perspektive und Weltsicht anderer Menschen verändert hat, können zum Verständnis der Wirkung beitragen.
Folgendes sollte aus dem Schreiben hervorgehen:
Welchen Einfluss hatte die Arbeit auf die/den Schreibende*n persönlich?
Welche Wirkung der Arbeit auf andere hat der/die Schreibende wahrgenommen?
Warum unterstützt der/die Schreibende ganz persönlich die Nominierung?
Empfehlungsschreiben zur Person
Bitte reichen Sie ein oder mehrere Empfehlungsschreiben von (prominenten) Persönlichkeiten ein, die (bei Einzelpersonen) den persönlichen Charakter bzw. (bei Organisationen) den Charakter der leitenden Personen in der Organisation beurteilen können.
Empfehlungsschreiben von Experten
Bitte reichen Sie ein oder mehrere Empfehlungsschreiben von Personen ein, die über Expertise in einem Fachgebiet verfügen, das den Aktivitäten bzw. Leistungen der nominierten Person/Organisation am ehesten entspricht. Beispiele:
Geschichte lebendig werden lassen und den Bezug zur heutigen Zeit herstellen
Haltungen entgegenwirken, die Vorurteile und Intoleranz fördern
Gründung einer Bewegung oder Aufbau eines Netzwerks
Motivationsschreiben des/der Nominierten (optional)
Wenn Sie sich selbst bewerben oder die von Ihnen nominierte Person/Organisation um einen Beitrag zur Bewerbung bitten möchten, reichen Sie bitte ein persönliches Schreiben mit ein. Es sollte nicht mehr als 200 Wörter umfassen und vor allem auf die Beweggründe für die Arbeit und ihre Weiterführung in der Zukunft eingehen.
5. Ergänzende Materialien
Die Einreichung ergänzender Unterlagen/Materialien ist nicht zwingend erforderlich. Sie können bis zu acht Ergänzungen einreichen, die der Jury zur Beurteilung mit vorgelegt werden. Auch hier bitten wir Sie um Einreichung einer einfachen Übersicht/Liste der Materialien in der Reihenfolge der Bedeutung für die Nominierung. Wir haben hier eine Obergrenze festgelegt und bitten Sie um Priorisierung, damit die Jury alle Einreichungen angemessen berücksichtigen kann.
Bei umfangreichen Referenzmaterialien, zum Beispiel Büchern oder Websites, bitten wir Sie (beim Listeneintrag) Bereiche zu benennen, die Sie der Jury besonders ans Herz legen möchten, zum Beispiel bestimmte Kapitel oder Seiten.
Beispiele für ergänzende Materialien:
Publikationen sowie Erwähnungen in der Presse zu den nominierten Personen/Organisationen bzw. ihrer Arbeit
Videos und/oder Fotos von Ausstellungen, Veranstaltungen etc.
Unterlagen zu Bildungsprojekten, Workshops und anderen Veranstaltungen sowie Restaurierungs- und Wiederaufbauprojekten
Belege zur Übertragung der Arbeit auf andere Situationen oder Orte
Bitte schauen Sie sich auch die Beispielliste und das Beispiel für ergänzende Materialen an.
Welche Kategorie passt zu Ihrer Nominierung?
Damit die Jury Ihre Nominierung im passenden Kontext beurteilen kann, bitten wir um Angabe der Kategorie, die am ehesten zutrifft: „Geschichte und Erinnerungsarbeit“ oder „Geschichte und Bekämpfung von Vorurteilen“. Da Erinnerungsarbeit stets auch etwas mit der Bekämpfung von Vorurteilen zu tun hat, ist die Einordnung nicht immer ganz einfach.
Im Folgenden einige Hinweise:
In der Kategorie Geschichte und Erinnerungsarbeit würdigen wir insbesondere Einzelpersonen und Organisationen, die aufgezeigt haben, wie wichtig die jüdische Bevölkerung über Hunderte von Jahren für die deutsche Gesellschaft war, bevor die Nationalsozialisten ihren Vernichtungszug begannen. Das Spektrum der Aktivitäten ist äußerst vielfältig. Beispiele sind die Wiederherstellung von Kulturstätten, die Erforschung der Geschichte jüdischer Gemeinden und Familien, Storytelling, Aufbau von Netzwerken, Arbeit mit Jugendlichen, Publikationen, Kunstprojekte und Ausstellungen. Insgesamt gelingt es durch dieses Engagement, den Menschen von heute Geschichte – und einige der wichtigsten Lehren aus der Geschichte – anschaulich zu vermitteln und zur Heilung beizutragen.
In der Kategorie Geschichte und Bekämpfung von Vorurteilen würdigen wir insbesondere diejenigen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte und anknüpfend an Erinnerungsarbeit auf innovative Weise gegen Vorurteile und Intoleranz (einschließlich Antisemitismus) sowie Rassismus in der heutigen Zeit einsetzen. Die Auszeichnungen in dieser Kategorie gehen an Einzelpersonen und Organisationen in Deutschland, die wesentlich dazu beitragen, Vorurteile und Intoleranz zu bekämpfen sowie die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern, um dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Vorurteilen etwas entgegenzusetzen.
Sie sind noch unsicher? Kontaktieren Sie uns unter award@obermayer.us. Wir helfen gerne.
Fragen? Klärungsbedarf?
Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden. Sie erreichen Rebecca Richards-Kramer und Bryan Fellbusch per E-Mail unter award@obermayer.us.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu den Obermayer Awards
Wer kommt für einen Obermayer Award in Frage?
Mit den Obermayer Awards wird im Allgemeinen die Arbeit von Einzelpersonen oder üblicherweise kleinen Organisationen gewürdigt, die sich auf lokaler Ebene für Geschichte, Gedenken und gegen Vorurteile einsetzen. Wenn die nominierte Person/Organisation sich im Rahmen bezahlter Tätigkeiten engagiert, muss das Engagement weit über das hinausgehen, was üblicherweise von Menschen in der entsprechenden Position erwartbar wäre, oder der Einfluss muss angesichts ihrer Position und Ressourcen außergewöhnlich sein. Die Nominierten müssen in Deutschland ansässig sein und ihre Tätigkeit dort ausüben.
Können auch Akademiker*innen (Dozent*innen/Professor*innen, professionelle Forscher*innen usw.) nominiert werden?
Die Jury des Obermayer Awards berücksichtigt auch Personen, die beispielsweise in der Wissenschaft tätig sind. Ein Obermayer Award ist jedoch traditionell kein Preis für Akademiker*innen. Um für die Obermayer Awards in Betracht zu kommen, muss das Engagement weit über das hinausgehen, was üblicherweise von Menschen in der entsprechenden Position erwartbar wäre, oder Einfluss und Wirkung müssen angesichts der verfügbaren Ressourcen außergewöhnlich sein. Wir zeichnen keine Leistungen aus, die Teil der üblichen beruflichen Verpflichtungen eines/einer Nominierten sind. Es muss daher deutlich werden, für welche Arbeit die Person nominiert wird und wie sich dieses Engagement von der Arbeit unterscheidet, die sie im Rahmen ihrer regulären beruflichen Verpflichtungen leistet.
Kann eine deutsche Person, die außerhalb Deutschlands lebt, den Preis erhalten?
Die Auszeichnung kann nur an Personen verliehen werden, die zum Zeitpunkt der Nominierung in Deutschland leben. Nominierte Organisationen müssen ihren Sitz in Deutschland haben.
Kommen auch Personen außerhalb Deutschlands oder internationale Organisationen, die entsprechende Arbeit leisten, für den Preis in Frage?
Derzeit werden mit dem Obermayer Award nur Personen und Organisationen ausgezeichnet, die in Deutschland ansässig und tätig sind.
Kann die Auszeichnung auch für ein einzelnes Projekt oder eine einzelne Leistung verliehen werden?
Die Nominierten werden für die Wirkung ihres Engagement über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgezeichnet. In der Regel umfasst dies eine Reihe unterschiedlicher Projekte. Die Jury berücksichtigt daneben auch Einzelprojekte, die sich über mehrere Jahren erstrecken und eine große Breitenwirkung haben. Die Jury berücksichtigt in der Regel keine Personen/Organisationen, die nur an einem einzigen Projekt mit einem festgelegten Anfang und Ende gearbeitet haben.
Wie lange muss ein/e Nominierte/r bereits tätig sein, um für einen Obermayer Award in Frage zu kommen?
Es ist kein bestimmter Zeitraum vorgeschrieben, doch werden mit dem Preis Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die mittels ihrer Arbeit über mehrere Jahre hinweg einen Beitrag in ihren Gemeinden und zur Gesellschaft geleistet haben. Die Jury berücksichtigt keine Personen, die sich nur einmalig engagiert haben, wie z. B. bei der Organisation einer einzigen Gedenkveranstaltung, der Produktion eines Films oder dem Schreiben eines Buches.
Kommt eine Person, die bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten hat, für die Awards in Frage?
Die Nominierten werden auf der Grundlage ihres Gesamtwerks ausgezeichnet, unabhängig davon, ob sie bereits von anderen Organisationen geehrt wurden oder große öffentliche Aufmerksamkeit erhalten haben oder nicht. Jedoch misst die Jury Nominierungen von Personen und Organisationen, die wichtige Arbeit leisten, aber noch keine große öffentliche Anerkennung erfahren haben, zusätzliches Gewicht bei.
Kann ich eine Person/Organisation, die in der Vergangenheit schon einmal nominiert, jedoch nicht ausgezeichnet wurde, erneut nominieren? Kann ich hierfür die gleichen Nominierungsunterlagen verwenden?
Eine erneute Nominierung ist nach zwei Jahren möglich (vor der erneuten Nominierung muss ein kompletter Awardzyklus abgewartet werden). So kann beispielsweise eine Person, die für die Obermayer Awards 2024 nominiert wurde, jedoch keinen Preis erhalten hat, für die Obermayer Awards 2026 erneut nominiert werden. Die Chancen auf einen Preis bei erneuter Nominierung steigen für gewöhnlich, wenn der neuen Nominierung wichtige neue Arbeiten und Informationen beigefügt werden. Wenn Sie erwägen, eine Person erneut zu nominieren, kontaktieren Sie uns bitte unter award@obermayer.us. Gerne besprechen wir mit Ihnen, wie Sie Ihre Nominierung stärken können.
Kann eine Person nominiert werden, die ihre Arbeit im Rahmen ihrer Berufstätigkeit ausübt?
Einzelne Nominierte, die beruflich im Bereich der Erinnerungsarbeit und der Bekämpfung von Vorurteilen tätig sind, können nominiert werden. In der Regel berücksichtigen wir jedoch keine Tätigkeiten, die Teil der regulären beruflichen Verpflichtungen einer nominierten Person sind. Wenn die nominierte Person/Organisation sich im Rahmen bezahlter Tätigkeiten engagiert, muss das Engagement weit über das hinausgehen, was üblicherweise von Menschen in der entsprechenden Position erwartbar wäre, oder Einfluss und Wirkung müssen angesichts ihrer Position und der verfügbaren Ressourcen außergewöhnlich sein. Bei Organisationen wird eine ausgeprägte ehrenamtliche Komponente besonders gewürdigt. Wäre die nominierte Person beispielsweise Kurator*in eines jüdischen Museums, könnten Ausstellungen, die sie im Rahmen ihrer regulären Arbeit ausrichtet, nicht berücksichtigt werden. Die Arbeit in der Gemeinde, z. B. die Konzeption und Durchführung eines Programms zur Kontaktaufnahme mit Überlebenden und Nachkommen oder die Anleitung der Restaurierung des jüdischen Friedhofs, könnte jedoch berücksichtigt werden, sofern diese Projekte weit über das hinausgehen, was normalerweise in der beruflichen Funktion der Person erwartet wird. Bei Organisationen verleiht eine starke ehrenamtliche Komponente einer Nominierung zusätzliches Gewicht in der Bewertung der Jury.
Liegt der Schwerpunkt der Awards auf dem Holocaust und der NS-Zeit?
Der Jury ist es wichtig, das Verständnis dafür zu fördern, dass Jüdinnen und Juden bereits Jahrhunderte vor der NS-Zeit ein integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft waren. Während die Verbrechen der Nazis niemals vergessen oder verharmlost werden dürfen, begrüßt die Jury insbesondere Projekte, die Jüd*innen in einem breiteren Kontext und nicht nur als Opfer zeigen und das Verständnis für die jüdische Kultur fördern.