Obermayer German Jewish History Award
Moritz Schmid
Ichenhausen, Bayern
Arnold Erlanger wurde 1916 in Ichenhausen geboren. Unmittelbar nach der Reichspogromnacht wurde er festgenommen und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Dort wurde er freigelassen und später in verschiedene andere Lager, einschließlich Auschwitz, deportiert. Während eines Marsches, der sein Todesmarsch hätte werden können, wurde er am 23. April 1945 von der amerikanischen Armee befreit. Im Jahre 1950 wanderte er nach Australien aus.
Arnold Erlanger ist stolz darauf, Moritz Schmid zu nominieren, der auch in Ichenhausen aufwuchs. Moritz war drei Jahre jünger als Arnold Erlanger, aber Arnold erinnert sich lebhaft an die Familie, besonders die älteren Schmids, die sich leidenschaftlich dagegen wehrten, der Nazipartei beizutreten. Der Vater, Herr Schmid, wurde öffentlich dafür getadelt, dass er Kontakt mit Juden hatte. Er war ein Mann mit großer persönlicher Zivilcourage.
Sein Sohn Moritz wurde schließlich Bürgermeister von Ichenhausen und Mitglied des Kreistags. Weil er bereits in jungen Jahren intensiven Kontakt zu Juden hatte, war sich Moritz Schmid der Abscheulichkeiten, die während des Naziregimes passierten, besonders bewusst. Als die deutsche Bundesregierung beschloss, die restlichen Mauern der verfallenen Synagoge abzureißen, realisierte Schmid, dass wenn die Mauern erst einmal beseitigt wären, sie niemals mehr aufgebaut würden. Im Jahre 1953 gab es vor allem in Gemeinden ohne jüdische Bürger kein Geld für den Wiederaufbau von Synagogen. Er überzeugte den Stadtrat, das Gebäude für die Feuerwehr zu kaufen, solange bis Geld für eine Renovierung verfügbar sei.
Moritz Schmid machte es zu seiner Lebensaufgabe, die Synagoge zu restaurieren, um an die 164 der 166 Juden zu erinnern, die aus Ichenhausen deportiert und schließlich ermordet wurden. Dieses Restaurierungsprojekt, das auch den Friedhof miteinschloss, entsprach auch den Wünschen seiner Eltern. Seit der offiziellen Eröffnung des “Haus der Begegnung” im Dezember 1987 besuchten über 120 000 Menschen die wiederaufgebaute Synagoge, die nun für Vorträge, Konzerte, Ausstellungen aus Israel und eine ständige Ausstellung mit dem Namen “Juden auf dem Lande” genutzt wird.
THIS WALL BRINGS PEOPLE TOGETHER
Students at this Berlin elementary school, built on the site of a synagogue, have been building a wall for the past two decades. It delivers a powerful message about community.
STUDENTS REACHING STUDENTS
When a handful of ninth graders from Berlin met Rolf Joseph in 2003, they were inspired by his harrowing tales of surviving the Holocaust. So inspired that they wrote a popular book about his life. Today the Joseph Group helps students educate each other on Jewish history.
“I SPEAK FOR THOSE WHO CANNOT SPEAK”
Margot Friedländer’s autobiography details her struggles as a Jew hiding in Berlin during World War II. Now 96, she speaks powerfully about the events that shaped her life and their relevance today.